"Liebe ist nicht alles im Leben, aber ohne Liebe ist alles nichts." [Richard David Precht aus "Liebe - ein unordentliches Gefühl"]
Wer die Überschrift vom Post gelesen hat, soll keine Angst um mich haben.^^ Das war lediglich ein Zitat aus Christa Wolfs wunderbarer Erzählung "Kassandra", welche 1983 veröffentlicht wurde, während der Rüstungszeit im kalten Krieg der zwei Großmächte Sowjetunion und USA.
Inhaltsangabe gibt's hier.
Ein sehr ungewöhnlich geschriebenes Buch, Christa Wolf bezeichnet es selbst als das "weibliche Schreiben". Kassandra führt einen langen Erinnerungsmonolog, eine Assoziationskette verfolgt der Leser, die weit zurück, sogar bis in die Kindheit von Kassandra, zurückreicht. Demnach ist die Handlung nicht chronologisch, sondern wird ständig von neuen Erinnerungen durchbrochen.
Es war anfangs sehr schwer sich an diesen Stil zu gewöhnen und sich zurechtzufinden. Aber mit der Zeit liest man sich ein. Es ist auch empfehlenswert das Buch komplett zu lesen und nicht nach den ersten Seiten aufzugeben.^^ Die Versuchung ist groß^^ Ich musste es für's Abi lesen und bereue es nicht.
In diesem Buch steckt so viel Trauer. Schmerz. Angst. Als ich gestern zum zweiten Mal für's Referat einige Stellen las, bekam ich sogar Gänsehaut. Man muss sich einfach mal RICHTIG vorstellen, wie es der Frau wohl gehen muss. Alle ihre Geschwister sind tot, viele sind vor ihren Augen brutal abgeschlachtet worden, ihre Mutter und Vater sind beide tot, sie selbst weiß, dass auch sie erschlagen werden wird, genauso wie ihre treue Dienerin Marpessa und ihre zwei Kinder. Sie gab ihre große Liebe auf. Sie wurde mehrmals vergewaltigt. Trotz all dem Schmerz bleibt sie jedoch eine autonome Persönlichkeit, denn es zeugt von Stärke, dass sie weder mit ihrer großen Liebe flüchtet noch sich selbst umbringt, um weiteren Qualen zu entgehen, obwohl sie mehrmals die Gelegenheit dazu hatte. Bewusst entscheidet sie sich für die letzten Stunden ihres Lebens, in denen sie dem Leser die Kriegsgeschehnisse, ihre Erfarungen etc. schildert.
Ich könnte stundenlang weiter schreiben, denn das Buch ist unglaublich vielschichtig. Christa Wolf kritisiert damit einmal den Überwachungsstaat DDR, patriarchalische Herrschaftsstrukturen, Sinnlosigkeit des Krieges, die minderwertige Rolle der Frau. Es ist unglaublich wie viel Arbeit in diesem Buch steckt.
Wie ich jetzt überhaupt darauf komme? Wir waren heute im Theater mit dem Deutsch LK und haben uns das Stück angesehen. Gespielt hat nur eine einzige Person, Kassandra, die den Erinnerungsmonolog in gekürzter Version vortrug. Schauspielerische Leistung war natürlich TOP. Ich war fasziniert wie sie von einer Sekunde zur nächtsten sich in verschiedene Personen hineinversetzte und sie sehr authentisch verkörperte, sodass es nie langweilig wurde. Ein Stück mit mehreren Personen wäre aber trotzdem eher wünschenswert gewesen, aber bei so einer Erzählung wie Kassandra es ist, bietet sich eigentlich diese Vorstellungsweise an.
"Ein Krieg um ein Phantom kann nur verloren gehen." Wie Recht sie doch hatte.
Heute ist Geschichte wieder ausgefallen ._. Dabei sollen morgen die Quartalsnoten feststehen. Haha. Wir hatten ja kaum Unterricht =D
Dafür habe ich heute meinde mündliche Note in SoWi bekommen. 3+. Damit kann ich leben. Dann werde ich mich wohl eben NOCH mehr anstrengen müssen, als ich es sowieso schon getan habe, um eine 2- zu schaffen, aber diskutieren hatte ich in der 6. Stunde keine Lust, außerdem wäre es sowieso umsonst gewesen. Mich regt nur auf, dass andere, die viel weniger, als ich sagen, eine 2- bekommen. GRRRRRRR. Ich hasse unfaire Benotung. Es hängt immer vom Lehrer ab. Vergesst Sprüche wie "Schüler sind selbst schuld." Nein, es kommt immer auf den Lehrer an. Wie erklärt man sich denn sonst, dass man bei Lehrerwechsel plötzlich um Noten besser bzw. schlechter wird. Ganz einfach: denn jeder Lehrer hat seine eigenen Vorstellungen von Leistung. Während für einen 2x melden und was gutes sagen für eine gute Note reichen, braucht der andere 10x melden und nur schwachsinnsgelaber. Irgendetwas stimmt da doch gewaltig nicht. Über mich selbst kann ich sagen, dass ich immer kontinuierliche Leistung erbringe, egal in welchem Fach, ich strenge mich immer so an, wie es mir mein Intellekt zulässt. Ich bin nicht dumm, aber auch nicht außerordentlich schlau. Faul. Aber ich tue, was getan werden muss. Wenn wichtiges ansteht auch mehr. Aber niemals weniger, als gefordert wird. Da ich mir eigentlich relativ sicher über meine geistige Kapazität bin, sollte es auch bei Lehrerwechsel keine großen Sprünge geben. Wer vorher gut war, kann unmöglich plötzlich total abrutschen! (es sei denn probleme, drogen, o.ä sind im spiel, aber das meine ich ja nicht.^^) Deshalb ist es so wie ich es sage: Lehrer sind auch eine Seite der Medaille.
Jedenfalls, wie kann ein Mädchen, dass sich NIE mündlich beteiligt eine 3- bekommen????????? Das fällt nicht nur mir auf, sondern auch anderen. Unfair, klar. Aber man kann das schlecht dem Lehrer sagen. Wenn er es selbst nicht sieht, dann denkt er sich wohl was dabei. Mkay. Jetzt musste ich meinem Ärger aber Luft machen. Vorallem, da man selbst, als man lange Zeit in einer tiefen Krise gesteckt hat ein Defizit (4-) hatte (obwohl man sogar da noch ab und zu mitgemacht hat.) Ja ja, da sieht man, dass zu Noten auch Sympathie gehört. Manchmal gibt's doch vieles geschenkt im Leben.
Abitur sollte echt mit der Geburtsurkunde verteilt werden. Echt.
Nun ja, ich habe mich jetzt abreagiert. ^^
Aber mir geht's immer noch schlecht >.>
Ich gehe gleich Gilmore Girls gucken. Rory motiviert mich immer. [:
Ich bin jetzt so sauer, dass ich mir sogar vorstellen könnte gleich etwas für's Abi zu lernen. Alles hat seine Vor-und Nachteile =D
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